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Darmstadt

Jugendstilbauten und fürstliches Erbe kennzeichnen die einstige Residenz.

Die Erkundungstour durch Darmstadt startet am Luisenplatz, der im 18. Jh. angelegt wurde und den Mittelpunkt der Stadt markiert. Heute ist er Fußgängerzone, hier kreuzen sich nun die wichtigsten Straßenbahn- und Buslinien. Im Zentrum des Platzes erhebt sich die 33 m hohe Ludwigsäule (1844), deren Spitze von der Statue des Großherzogs Ludwig I. gekrönt wird. Wer die 172 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmt, gewinnt einen guten Eindruck über die Stadt und Ihre grünen Hügel. Das Regierungspräsidium, das 1781 als Ministeriensitz errichtet wurde, begrenzt den Platz In nördlicher Richtung. Im Süden befindet sich das Neue Rathaus. Durch die Wilhelminenstraße führt der Weg vorbei am Stadthaus und weiter zum Staatstheater. Der moderne Bau wurde 1972 nach Plänen von Rolf Pranges errichtet. Über den Georg-Büchner-Platz gelangt man zur St.-Ludwigs-Kirche. Der 1827 fertig gestellte Rundbau ist dem römischen Pantheon nachempfunden. Vor dem Portikus der Kirche erinnert ein Obelisk(1902) an die Großherzogin Alice, eine Tochter der englischen Königin Victoria. Weiter in Richtung Osten erreicht man schließlich die alte Lateinschule der Stadt. In diesem Pädagog (1628) wurden begabte Kinder auf den Besuch der Landesuniversität in Gießen vorbereitet. Schräg gegenüber erhebt sich die Stadtkirche Ihre Grundmauern werden auf das Jahr 1330 datiert, der Chor in gotischem Stil entstand rund 100 Jahre später. Auf dem angrenzenden Alten Marktplatz steht das Alte Rathaus  (1598), und nur ein paar Schritte entfernt überragt der Weiße Turm die Dächer der Innenstadt.  Der ehem. Eckturm Stadtmauer stammt aus dem 15. Jh. und wird heute als Galerie genutzt. Nördlich des Marktplatzes erstrahlt das Residenzschloss in voller Pracht. Ursprünglich zur Sicherung der Westflanke Darmstadts entworfen, befindet es sich heute im Zentrum der Stadt. Im älteren Teil des Gebäudes, dem Glockenbau, ist das Schlossmuseum untergebracht. Dessen 22 Räume gewähren einen guten Einblick in 250 Jahre höfischen Lebens in einer kleinen Residenz. An das Schlossgelände schließt im Norden das 1902 erbaute Hessische Landesmuseum (bis 2011 wegen Umbau geschlossen) an, das das Kunst- und Naturalienkabinett des Großherzogs Ludwig I. beherbergt. Die Sammlung umfasst Kunstwerke von der Frühzeit bis ins



21. Jh., darunter auch Meisterwerke von Joseph Beuys (1921-1986). Gleich dahinter erstreckt sich der Ende des 16. Jh. angelegte Herrngarten. Im Nordosten schließt sich eine Rokokoanlage mit dem Prinz-Georg- Palais (1710) an, in dem die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung zu sehen ist. Höhepunkt des Spaziergangs ist die Besichtigung der Künstlerkolonie Mathildenhöhe im östlichen Stadtgebiet, knapp einen Kilometer entfernt vom Prinz-Georg-Palais. Die Kolonie entstand 1899, als sich sieben Jugendstil-Künstler im Auftrag des Großherzogs Ernst Ludwig hier eine Wohn- und Arbeitswelt schufen, u.a. Josef Maria Olbrich, Peter Behrens und Bernhard Hoetger. Ihr Werk, das sie erstmals 1901 der Öffentlichkeit präsentierten, ging als >Darmstädter Stil< in die Kunstgeschichte ein. An den Förderer des Projekts erinnert das Ernst-Ludwig-Haus, das Olbrich als Atelierhaus entwarf. Heute beherbergt es das Museum Künstlerkolonie Darmstadt. Zum Olbrich-Ensemble gehören außerdem der Hochzeitsturm, ein Geschenk der Stadt, das anlässlich der Vermählung des Großherzogs 1908 errichtet wurde, sowie das Ausstellungsgebäude. Einen reizvollen Kontrast zur Jugendstilarchitektur bildet die Russische Kapelle (1899), die Zar Nikolaus II. erbauen ließ, welcher häufig in Darmstadt zu Besuch war.

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