Flensburg
Skandinavische Einflüsse haben hier ihre liebenswerten Akzente gesetzt.
Die nördlichste Stadt Deutschlands war im 16.-20. Jh. ein bedeutendes kaufmännisches Zentrum der Region. Von dieser grossen Zeit zeugen zahlreiche historische Bauwerke, etwa der Künstlerhof aus dem 18. Jh. in der Norderstrasse, ein vorzügliches Beispiel einer gelungenen Altstadtsanierung. Wenige Schritte davon entfernt liegt das Alt-Flensburger Haus, ein Patrizierhaus aus dem 18. Jh., in dem Hugo Eckener, Luftfahrtpionier und Mitarbeiter des Grafen Zeppelin, sowie sein Bruder Alex (Maler und Grafiker) ihre Jugend verlebten. Der Weg führt nun durch Norderstrasse und Kompagniestrasse zum Kompagnietor, das 1602-04 als Zunfthaus der Schiffer und Kaufleute erbaut wurde.
Der wuchtige Backsteinbau zeigt im Giebel das Stadtwappen von 1603 sowie das Siegel dänischer Monarchen. Hochwassermarken an seiner Aussenwand zeugen von früheren Überschwemmungen. Von hier lohnt ein kleiner Abstecher zum malerischen und betriebsamen Hafen. Zurück durch die Kompagniestrasse, liegt links die Marienkirche, die ab 1284 in Backsteinbauweise errichtet wurde. Sehenswert sind ihre spätmittelalterlichen Deckenmalereien, ein Renaissancealtar und ein Epitaph (Gedächtnismal für einen Verstorbenen) mit der ältesten gemalten Stadtansicht. Wetter geht es zum Nordermarkt, einem der ältesten Plätze Flensburgs mit einem Neptunbrunnen aus dem Jahr 1758. In den sog. Schrangen, einem Arkadengang von 1595, verkauften früher Bäcker und Fleischer ihre Waren. In der Grossen Strasse liegt der Westindienspeicher, mit dessen Bau 1755 begonnen wurde und der die früher intensiven Handelsbeziehungen zur Karibik belegt. Gegenüber lohnt die Heiliggeistkirche mit ihren spätmittelalterlichen Fresken einen Besuch. Das Gotteshaus wurde 1386 erbaut und steht seit 1588 der dänischen Gemeinde zur Verfügung. Durch die Rathausstrasse und vorbei am Stadttheater erreicht man das Städtische Museum Flensburg Museumsberg auf der gleichnamigen Anhöhe. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt. Das Museum, bestehend aus Heinrich-Sauermann Haus und Hans-Christiansen-Haus, ermöglicht interessante Einblicke in die Kunst- und Kulturgeschichte der Region vom 13. Bis zum 20. Jh. Neben beachtenswerten Fayencen und Möbeln sind Bauernstuben aus dem 17. und 18. Jh. zu sehen. Im Erdgeschoss des Heinrich-Sauermann-Hauses ist zudem das Naturwissenschaftliche Museum ansässig. Der Alte Friedhof mit klassizistischer Kapelle schliesst sich westlich an.
Zurück in der Hauptgeschäftsstrasse Holm mit vielen sorgfältig restaurierten Giebelhäusern passiert man das Haus Holm Nr. 10, ein Stadtpalais von 1853 mit dekorativ restaurierter Fassade. Anschliessend gelangt man zum Haus Holm Nr. 19/21, dem ältesten erhaltenen Handelshof aus Flensburgs Blütezeit vor dem Dreissigjährigen Krieg (1618-48). Sein prächtiges Vorderhaus ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den Reichtum der Stadt in dieser Zeit. Der imposante Bau der Nikolaikirche wurde 1390 begonnen. Das grösste Gotteshaus der Stadt ist berühmt für seine 1609 geschaffene Orgel mit wunderschönem Renaissanceprospekt, aber auch der Rokokohochaltar ist sehenswert. Der Südermarkt, neben dem Nordermarkt das zweite historische Stadtzentrum, ist von altehrwürdigen Giebelhäusern umgeben, darunter das Hauptpastorat für St. Nikolai von 1743. Das Eckhaus der Delphinapotheke hat einen verheerenden Brand im Jahr 1483 überstanden und ist das älteste Wohnhaus Flensburgs. Von hier lohnt ein Abstecher in die Rote Strasse, um sich in deren Höfen mit ihren kleinen Gastwirtschaften verwöhnen zu lassen und den Kunsthandwerkern über die Schulter zu schauen. Weiter Richtung Süden liegt das Kloster zum Heiligen Geist. Es wurde im 13. Jh. erbaut und beherbergt seit der Reformation eine Stiftung für arme und alte Mitbürger. Das Deutsche Haus nebenan, 1927-30 im Bauhausstil errichtet, wird vor allem für Konzerte genutzt. Die älteste Kirche Flensburgs, St. Johannis, liegt an der Süderfischerstrasse und wurde um 1200 erbaut. Das Innere besticht durch Deckenmalereien, die das Jüngste Gericht zeigen.
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