Von Sassnitz zum Königsstuhl
Ausgangspunkt: Parkplatz Wedding im äußersten Nordosten der Stadt Sassnitz an der Grenze des Nationalparks Jasmund.
Länge/Höhenunterschied: 23 km/200 m.
Fahrzeit: 2-3 Std.
Charakter: Waldwege mit einigen Steigungen.
Karte: Generalkarte Extra 1:200.000 Nr. 2; KOMPASS 1:50.000 Nr. 737 Insel Rügen.
Die Kreideklippen von Rügen im Nationalpark Jasmund zählen zu den Naturwundern der Ostseeküste. Sie mit dem Rad zu erfahren, ist eine reizvolle, aber für Ostseeküstenverhältnisse schwierige Tour: Die Wanderwege und -pfade längs der Kliffküste im Nationalpark Jasmund sind für Fahrräder gesperrt, zudem ist das bewaldete Gelände stark hügelig – von der Hafenstadt Sassnitz bis zum Piekberg steigt es von 0 auf 169 m an, gelegentlich zwingen die Waldwege zum Schieben. Der beste Einstieg in die RügenRundTour in Richtung Kreideklippen ist der Bahnhof Sassnitz-Lancken (60 Meter), während unsere Rundfahrt in Sassnitz beginnt und erst beim Forsthaus Werder auf die RügenRundTour einschwingt.
Am Buswendeplatz Wedding in Sassnitz wechseln wir auf den als Radweg zugelassenen Waldweg Richtung »Waldhalle«. In etwa parallel zum nicht für Räder zugelassenen Hochuferweg führt er durch den Wald, an der Verzweigung nach links schwingend (geradeaus: nur Wanderweg) und wenig später rechts durch ein Bachtal. Kurz dahinter mündet er auf die holperige Zufahrt zur unter Bäumen gelegenen Gaststätte Waldhalle: 200 m küstenwärts bildet hier die 2005 stark abgebrochene Felsformation Wissower Klinken eines der Wahrzeichen Rügens. Vom Gasthaus folgen wir kurz der Zufahrt zurück und lenken in der Kurve geradeaus und gleich links schwingend hinauf Richtung »Rusewase« auf dem auch für Fahrräder zugelassenen Waldweg, oben an der Verzweigung links zum Forsthaus Werder. Auf der Zufahrt gelangen wir zur Straße, queren sie Richtung »Buddenhagen« (Kopfsteinpflaster) und zweigen an der Kreuzung 400 m weiter rechts auf den Waldweg ab, jetzt auf dem Kurs der vom Bhf. Lancken herüberführenden »Rügenrundtour«. Er führt in sachtem Auf und Ab Richtung Rusewase, mündet jedoch vorher auf eine alte Chaussee, der wir kurz rechts folgen, bis die Rot- und die Grünstrich- Markierung links Richtung »Hagen« abzweigen. Der stille Waldweg senkt sich zunächst in ein Bachtal und leitet dann durch die Buchenwälder am Piekberg, der höchsten Erhebung Rügens, nach Hagen. Dort müssen wir auf der gefährlichen Durchgangsstraße wenige Minuten rechts, bis in einer unübersichtlichen Rechtskurve beim Hotel Baumhaus der autofreie Zufahrtsweg abzweigt, der am malerischen Herthasee vorbei zum Nationalparkzentrum am Königsstuhl führt.
Das 2004 eröffnete Nationalpark-Zentrum Königsstuhl ist die zentrale Anlaufstelle bei der Besucherinformation des Naturparks Jasmund. In Ausstellungen, einer Multivionsschau u.a. will es Verständnis für die Schönheit und den Wert des Nationalparks vermitteln. Das Nationalpark-Zentrum steht an der Stelle des 1838/1893 eröffneten Traditionsgasthofs »Stubbenkammer«, der 1949-50 nach Umbau zu einer Kaserne von der sozialistischen Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR genutzt wurde.
Auf dem Rückweg kann man versucht sein, auf der Straße zurück nach Sassnitz zu fahren: Das ist wegen des Verkehrs jedoch eine sehr gefährliche Alternative! Wir folgen denselben ruhigen Waldwegen zurück zur Wegekreuzung bei Buddenhagen; aber anstatt hier links, lenken wir geradeaus und rollen auf der Alten Stubbenkammerstraße zurück nach Sassnitz.