Siegen Sehenswürdigkeiten und Bilder

Siegen

Erzbergbau und Eisenindustrie prägte die nassauische Rubens-Geburtsstadt.

Gleich die erste Station der In weiten Teilen bergauf führenden Besichtigungstour weist den Besucher auf eine 2500 Jahre alte Tradition der Stadt hin: Zum Sinnbild der ältesten Erzbergbauregion Mitteleuropas wurden die überlebensgrossen, im Jahr 1902 von Friedrich Reusch geschaffenen Bronzefiguren des Hüttenmanns und des Bergmanns (>Henner< und >Frieder<) am Kopf der Siegbrücke. Der älteste Sakralbau der fast 900 Jahre alten Stadt, auf einem vorspringenden Ausläufer des Siegbergs gelegen, ist die Martinikirche, die 1511-17 über einem spätromanischen Vorgängerbau errichtet wurde. Sehenswert sind das Fussbodenmosaik im nördlichen Seitenschiff aus dem 10. Jh. sowie der Taufstein aus dem 13. Jh. Schon die Franken hatten an dieser Stelle eine Burgkapelle errichtet. Beim grossen Stadtbrand von 1695 war auch der Nassauische Hof zerstört worden, die damalige Residenz der evangelischen Linie des Fürstenhauses Nassau-Siegen. Sie repräsentiert einen der vielen Zweige der Herrscherfamilie Nassau-Oranien, deren Angehörige auch auf den luxemburgischen, niederländischen und englischen Thron gelangten. Graf Johann Moritz (1604-1679).



Erster Feldmarschall der Vereinigten Niederlande und Generalgouverneur von Niederländisch-Brasilien, zeichnete die Entwürfe für eine neue Residenz, die als das Untere Schloss 1695-1720 verwirklicht wurden. In der Fürstengruft der Dreiflügelanlage wurden 30 Nassau-Oranier bestattet, darunter auch Johann Moritz. Seitlich am Schloss führt die Grabenstrasse vorbei, in der im Alten Telegrafenamt das Museum für Gegenwartskunst seit 2001 Werke herausragender europäischer Künstler zeigt. Der Dicke Turm am nördlichen Berghang ist der einzige erhaltene Wehrturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung und wurde ehedem in die Schlossanlage einbezogen (heute Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und NS-Gewaltherrschaft). In der Fussgängerzone in der Alten Poststrasse vergnügen sich Kinder gerne an der bronzenen Figurengruppe von Wolfgang Kreutter, einem Hirten mit Kühen und Hund an der Viehtränke. Einziges Gotteshaus der Stadt aus der Barockzeit ist die Marienkirche. Ursprünglich hiess der 1702-25 von Jesuiten errichtete Bau Mariä Himmelfahrt und diente den Angehörigen der katholischen Nassauer Grafen bzw. Fürsten als letzte Ruhestätte. Das Herz Alt-Siegens bilden das historische Rathaus und nicht weit davon die imposante Nikolaikirche aus dem 13. Jh. die einst als Hofkirche fungierte. Ihr sechseckiger Grundriss Ist einzigartig in Deutschland. Johann Moritz spendete eine von peruanischen Silberschmieden gefertigte Taufschale (16. Jh.) und zu seiner Erhebung in den Reichsfürstenstand eine vergoldete, 2,35 m grosse und mehrere Tonnen schwere Nachbildung einer Fürstenkrone. Dieses so genannte Krönchen (1658) auf der Spitze des 1455-64 umgestalteten Turms wurde zum Wahrzeichen Siegens. Die Besichtigungstour folgt den alten Zunftgassen, entlang derer in jüngerer Zelt viele Fachwerkhäuser restauriert wurden. Mit ihrer Schieferverblendung und den typischen Schieferdächern verleihen sie dem Viertel eine ganz besondere Atmosphäre. Auf dem Siegberg thront das Obere Schloss, das diesen Namen allerdings erst seit dem 18. Jh. trägt und noch bis 1830 ganz von einem Graben umgeben war. Die festungsartige Anläge, deren Ursprünge bis ins Spätmittelalter reichen, wurde um 1500 erneuert und bis ins 18. Jh. mehrfach umgebaut. Heute beherbergt der einstige Sitz der katholischen Nassauer die Sammlungen des regionalhistorischen Siegerlandmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte mit Ausstellungen zu Handwerk und Bergbau. Dort sind auch acht Originalwerke des barocken Malerfürsten Peter Paul Rubens zu sehen, der am 28. Juni 1577 in Siegen das Licht der Welt erblickte. Der in den 1930er-Jahren von Hermann Kuhmichel geschaffene Rubensbrunnen schmückt den weitläufigen Schlossgarten, in dem auch der Spaziergang durch die >grüne Grossstadt am Rande des Rothaargebirges< endet. Der Brunnen erinnert an jene Zeit, als Antwerpen, Köln und Siegen um den werbewirksamen Titel der >Rubens-Geburtsstadt< rangen – bis der Blick eines Holländers ins Archiv schliesslich die Gewissheit brachte: Peter Paul Rubens war in der Tat ein gebürtiger Siegener. Dass die Siegerländer nicht wenig stolz sind auf diesen glücklichen und rühmlichen Umstand, versteht sich von selbst.

Bild 1

Stadt Siegen – Nordrhein-Westfalen – Einwohner: 106.000: www.Siegen.de, Bilder von Attraktionen, Kultur & Tourismus, Leben in Siegen, Wirtschaft & Wissenschaft, Politik & Veranstaltungen. Stadtporträt, Museen & Gedenkstätten, Ausstellungen & Galerien, Musik & Film, Literatur, Theater, Bibliotheken & Archive, Kulturorte, Übernachten (Hotel, Pension und Apartment Reservierung On-line), Tourist-Service, Stadtführungen und Reiseangebote.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>