Wernigerode Stadtrundfahrt
Ein Zauber-Ensemble von Fachwerkhäusern begeistert alle Besucher.
Der Spaziergang durch die >bunte Stadt im Harz< beginnt am Marktplatz, in dessen Zentrum der neogotische Wohltäterbrunnen aus dem 19. Jh. steht. Ihm gegenüber erhebt sich das prachtvolle Rathaus mit seinen beiden Erkertürmen. Das Gebäude wurde 1277 erstmals als Spielhaus erwähnt.
Als 1528 das ursprüngliche Rathaus abbrannte, zog die Stadtverwaltung in den schmucken Fachwerkbau um. Beachtenswert sind die Holzfiguren, die unter den Balkenköpfen zu sehen sind. Gleich nebenan steht das heute als Hotel genutzte Gothische Haus mit seiner Fachwerkfassade. Durch die Klintgasse geht es zur höchsten Erhebung der Stadt, auf der im 9. und 10. Jh. die Besiedlung begann. Interessant ist der ornamentreiche Renaissancebau in der Klintgasse 3. Ganz in der Nähe präsentiert das Harzmuseum die Stadtgeschichte und eine naturwissenschaftliche Ausstellung. Etwas beängstigend wirkt das Schiefe Haus (1680) mit seiner asymmetrischen Architektur. Die einstige Mühle wurde früher vom Mühlgraben umspült, der im Laufe der Jahre die Fundamente an der Ostseite ausgewaschen hat. Erst als fester Grund erreicht war, konnte das weitere Absinken gestoppt werden. In Richtung Süden gelangt man dann zur Syivestrikirche. Nur die mächtigen Pfeiler im Mittelschiff zeugen noch von der romanischen Vergangenheit des Gotteshauses, das Übrige entstand 1881-86. Sehenswert ist der Eichenbohlenschrank (13.Jh.) neben der Sakristei. Am Oberpfarrkirchhof steht das Gadenstedtsche Haus von 1582, ein herrlicher Fachwerkbau mit prächtigem Erker. Bescheidener ist dagegen Wernigerodes Kleinstes Haus. das um 1800 in barockem Fachwerk errichtet wurde. Das einzige Zimmer in der 2. Etage ist nur 8 m2 gross. Durch die Marktstrasse geht es nun zurück in Richtung Norden. Vorbei an weiteren historischen Häusern kommt man zum Gebäudeensemble des Kunst- und Kulturvereins (Hausnr. 1-3). Erst vor etwa 20 Jahren wurde hier eine Kemenate mit Resten von Renaissance-Malereien und einem Kamin entdeckt, die einer Inschrift zufolge der damalige Bürgermeister Thomas Schütze 1557 erbauen liess. Wenige Schritte entfernt lädt in der Breiten Strasse das Café Wien (1583) ein. Es ist das älteste Haus der Strasse, denn 1848 endete genau hier ein verheerender Stadtbrand. Über die Westernstrasse führt der Weg zum Westerntorturm (1356 erstmals urkundlich erwähnt). Von dort spaziert man entlang den Eisenbahngleisen zum Bahnhof Westerntor. Der Bahnhof stammt aus den 1930er-Jahren und beherbergte früher die Einsatzleitung der Harzquer- und der Brockenbahn. Im Harz gibt es das grösste zusammenhängende Schmalspurschienennetz Europas. Eine Fahrt mit der von Dampfloks gezogenen Bahn auf den Brocken, den mit 1142 m höchsten Berg des Harzes, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Vor dem rekonstruierten Brunnen in der Hinterstrasse steht Wernigerodes Ältestes Haus (um 1400), ein schmuckloser Ständerbau. Die Stadtbesichtigung führt nun weiter zur Johanniskirche (1265-79). Aus frühromanischer Zeit stammen der Westturm sowie Teile des südlichen Querhauses und der Mittelschiffarkaden. Der Rest des Gotteshauses entstand weitgehend im 15. Jh. Die Breite Strasse flankieren sehenswerte Bauten aus dem 17.Jh., darunter die Krellsche Schmiede (Nr. 95), das Krummelsche Haus (Nr. 72) mit seiner prächtigen Holzfassade oder die Nummer 71 mit dem barocken Engelskopf und skurrilen Maskenschnitzereien. Das Handwerkerhaus Breite Strasse 62 wurde im Stil der Hochrenaissance erbaut. In der Strasse >Am Vorwerk< sieht man die beiden Halbschalentürme, die zur historischen Stadtbefestigung gehörten. Ganz in der Nähe erhebt sich die Liebfrauenkirche (1756-62), deren romanischer Vorgängerbau erstmals im Jahr 1230 erwähnt wurde. Letzte Station des Spaziergangs ist das Schloss auf dem Agnesberg – das Wahrzeichen der Stadt. Die vom Historismus geprägte Anlage geht auf eine romanische Burg (12. Jh.) zurück, die im Laufe der Jahrhunderte häufig umgestaltet wurde. In der zweiten Etage befinden sich Ausstellungsräume (Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jh.). Sehenswert sind auch der Festsaal sowie die Schlosskirche mit dem Marienaltar und der Walcker-Orgel.
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