Bamberg

Bayern – Einwohner: 69.000

Sehenswertes und Geschichte – Tausendjähriger, glanzvoller Ort oberfränkischer Kultur und Lebensart.

Die Altstadt des 1000 Jahre alten Kaiser- und Bischofssitzes zählt seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO. In ihrem Norden liegt der Maximiliansplatz, der von der Barockfront des ehem. Priesterseminars und heutigen Rathauses (1732-37, Balthasar Neumann) beherrscht wird. Von hier aus geht es über die Fleischstrasse zum Naturkundemuseum, das 1795 als >Naturalienkabinett< im damaligen Jesuitenkolleg gegründet wurde und dessen Vogelsaal zu den schönsten frühklassizistischen Museumshallen Europas zählt. In der Nähe befindet sich die ehem. Jesuitenkirche St. Martin, die 1686-93 erbaut wurde. Im Innern findet man die Scheinkuppel Giovanni Francesco Marchinis sowie eine Pietá im rechten Seitenaltar (14. Jh.). Sehenswert ist auch die bei der Kirche abzweigende Prachtstrasse Grüner Markt G. In ihrer Mitte wacht mit glänzendem Dreizack der >Gabelmann<, eine Neptunsfigur, auf dem Marktbrunnen aus dem Jahr 1698. Von hier aus lohnt ein Abstecher zu der schmucken historischen Häuserzeile von Klein-Venedig. Dann geht es über die Untere Brücke mit einer Statue der Kaiserin Kunigunde zum Alten Rathaus (1467), das die Grenze zwischen bischöflicher Berg- und bürgerlicher Inselstadt bildet. Bemerkenswert sind am Rathaus die plastischen Fresken, die wunderschönen Malereien sowie der Fachwerkanbau des über die Regnitz vorkragenden Rottmeisterhauses. Im Innern ist eine hochkarätige private Porzellansammlung zu besichtigen. Kaum 50 m entfernt liegt Schloss Geyerswörth. Das ehem Stadtschloss des Bischofs stammt aus den Jahren 1585-87. Vom Turm des Schlosses hat man einen umfassenden Blick auf die bischöfliche Bergstadt. Folgt man nun der Regnitz in Richtung Nonnenbrücke, kommt man bald zum E.T.A.- Hoffmann-Haus am Schillerplatz, in dem der romantische Dichter 1808-13 wohnte. Die verspielte Architektur des Wasserschlosses Concordia, das heute als Internationales Künstlerhaus fungiert, kann man am besten vom Mühlwörth am linken Regnitzarm aus betrachten. Richtung Stephansberg ragt die Kirche St.Stephan auf, die 1020 von Papst Benedikt VII. geweiht wurde. Im 17. Jh. gestalteten die Baumeister Giovanni Bonalino und Antonio Petrini das Gotteshaus um, das heute Bambergs evangelische Hauptkirche ist.

Richtung Judenstrasse befindet sich das Böttingerhaus ein barockes Palais, das der Hofrat Johann Ignaz Tobias Böttinger 1703-13 nach dem Vorbild Italienischer Palazzi erbauen liess. Gleich um die Ecke steht die einzige gotische Kirche Bambergs (1325), im Volksmund Obere Pfarre genannt. Besonders sehenswert ist hier das berühmte Gemälde >Die Himmelfahrt Mariens< von Tintoretto. Die nächste Station ist das Karmelitenkloster, eine im 12. Jh. gegründete Anlage, deren Fassade barocke Elemente aufweist. Im Innern erwarten den Besucher u. a. ein spätromanischer Kreuzgang aus dem 13. Jh. Die romanische Säulenbasilika von St. Jakob ist die letzte Station vor dem Domberg. Durch das grosse Tor am Torschuster geht es schliesslich zur Alten Hofhaltung >, der ehem. Kaiser- und Bischofsburg. Der Bamberger Dom gilt als bedeutendstes deutsches Baudenkmal aus der Epoche des Übergangs von der Romanik zur Gotik. Er geht auf eine Stiftung Kaiser Heinrichs II. zurück, der das Bistum Bamberg 1007 gründete. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Doms gehört der berühmte Bamberger Reiter, jene rätselhafte Figur hoch zu Ross, von der bis heute niemand weiss, welchen Heiligen sie darstellen soll: etwa einen der Heiligen Drei Könige der Bibel? Den römischen Kaiser Konstantin? Vielleicht König Stephan von Ungarn? Oder den Bistumsgründer selbst, Kaiser Heinrich II., dessen Grab, zusammen mit dem seiner Gattin Kunigunde, ja ebenfalls im Bamberger Dom zu finden ist? Weiter geht es zur vierflügeligen Renaissance-Barock-Anlage der Neuen Residenz. Zum Abschluss lohnt sich noch der Aufstieg zum Kloster St. Michael  mit dem Grabmal des hl. Otto (1340) und einem Brauereimuseum.

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