Berlin Tiergarten Park
Auch der westliche Teil Berlins hat sein Gesicht nach der Wende geliftet.
Erster Anlaufpunkt im Stadtteil Tiergarten ist die Neue Nationalgalerie. In dem von Ludwig Mies van der Rohe geplanten Museumsbau wird Kunst des 19. und 20. Jh. gezeigt. Gegenüber befindet sich die von Hans Scharoun entworfene Staatsbibliothek (1967-78). Der riesige Gebäudekomplex ist einer der größten in Europa, in ihm sind rund 7 Mio. Bücher versammelt. Weiter führt der Weg zum Potsdamer Platz, dem einstigen Verkehrsknotenpunkt Berlins. Nach der Vereinigung entstanden hier spektakuläre Bauten namhafter Architekten wie Piano/Kohlbecker, Hans Kollhoff, José Rafael Moneo und Richard Rogers. Der Gropius-Bau in der Niederkirchner Straße/Ecke Stresemannstraße präsentiert Wechselausstellungen. Unweit des Potsdamer Platzes befindet sich das Sony Center, glas- und stahldominierter Sitz der Sony-Europazentrale. Unter seinem spitzen Glasdach, das den höchsten Berg Japans, den Fudschijama, symbolisiert, sorgen zahlreiche Shopping- und Entertainmentangebote für Unterhaltung. Weiter westlich stehen die von Hans Scharoun erbaute Philharmonie (1960-63) und der Kammermusiksaal. Goldschmiedearbeiten, Gläser, Porzellan und Teppiche sind schräg gegenüber im neu erbauten Kunstgewerbemuseum zu sehen. Wenige Schritte entfernt lädt das Kupferstichkabinett zur Betrachtung bedeutender grafischer Kunst ein. Die Gemäldegalerie mit ihren 1400 Gemälden aus alten Epochen der Kunstgeschichte sowie die Kunstbibliothek setzen die Reihe fort. Anschließend geht es weiter ins Diplomatenviertel. Freunde zeitgenössischer Architektur können hier z.B. die Botschaftsgebäude Österreichs, Indiens, der Türkei und Südafrikas bestaunen. Im Gemeinschaftsbau der Nordischen Botschaften haben die skandinavischen Länder ihre Vertretungen. Von hier lohnt ein Abstecher ins Bauhaus-Archiv, bevor man in Richtung Siegessäule weiter geht. Wer mag, kann zuvor noch einen Schlenker durch den Tiergarten machen, in dem die Straße des 17. Juni zum Großen Stern mit der Siegessäule führt. Von ihrer Aussichtsplattform in 48 m Höhe aus hat man einen herrlichen Blick über Berlin. Über den Spreeweg gelangt man zum Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Eine Besichtigung ist nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung möglich, allerdings nicht, wenn die Flagge auf dem Dach weht, denn dann ist der Hausherr anwesend. Wenige Minuten entfernt fällt die gewagte Form der ehemaligen Kongresshalle ins Auge. Das im Volksmund als >Schwangere Auster< bezeichnete Gebäude beherbergt heute das Haus der Kulturen der Welt. Letzte Station ist der monumentale Bau des Bundeskanzleramts von Axel Schultes und Charlotte Frank.
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