Ludwigshafen (Rhein) – Rheinland-Pfalz – Reiseführer
An gemeinsame bayerisch-pfälzische Zeiten erinnert die relativ junge Stadt.
Ludwigshafen entstand zunächst als linksrheinischer Brückenkopf der Mannheimer Festung Friedrichsburg. Erst 1852 stimmte die Bürgerschaft der Bildung einer selbstständigen Stadt zu. Nachdem der Bayernkönig Ludwig I., der zugleich Namensgeber des Ortes war, seine Zustimmung erteilt hatte, besiegelte die Gründungsurkunde Anfang 1853 den neuen Status von Ludwigshafen. Der Spaziergang durch die pfälzische Stadt beginnt im Ebertpark. Ihre Entstehung verdankt diese Grünanlage der Süddeutschen Gartenbauausstellung des Jahres 1925. Dafür hatte der Cannstatter Architekt C. W. Siegloch eine grosszügige Anlage entworfen, die jedoch im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden davontrug. Sein heutiges Aussehen erhielt der Park in den Jahren 1950-55. Vorbei an der Heinrich-Ries-Halle führt der Weg weiter in die Altstadt, genauer in den Stadtteil Hemshof. Hier spürt man, dass Ludwigshafen im 19. Jh. sehr schnell den Charakter einer Fabrikstadt annahm.
Die zwischen 1870 und 1910 in Hemsdorf entstandenen Arbeiterwohnsiedlungen der BASF sind heute noch grösstenteils erhalten. Durch ihre Sanierung Mitte der 1970er-Jahre fanden viele Privattheater, Galerien und Kulturstätten Platz. Eines der Theater, das Ludwigshafen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hat, ist die Hemshofschachtel. Das Theater in de Muttersproch führt Komödien und Kleinkunst in Pfälzer Mundart auf. Auch das Prinzregententheater etwas weiter im Osten der Stadt fühlt sich der heimischen Mundart verpflichtet. Zwischen Hemshof und dem eigentlichen Stadtzentrum liegt der Friedenspark Ein Kinderparadies mit vielfältigen Spielmöglichkeiten sowie die Skateranlage machen den Park zu einer attraktiven Freizeitarena. Nur wenige Shritte entfernt befindet sich das Rathaus mit dem Stadtmuseum. An der Stelle des früheren Hauptbahnhofes entstand 1979 das moderne Rathauscenter, neben Amtshaus und Museum auch zahlreiche Geschäfte, Galerien und Cafés beherbergt. Nach einem Bummel durch die belebte Fussgängerzone führt die Tour weiter zur protestantischen Melanchthonkirche, einem modernen Kirchenbau. Wenige Schritte weiter steht man vor der Ruine der Lutherkirche, der ältesten Kirche der Innenstadt. Die Pläne für das 1858-62 erbaute neogotische Gotteshaus stammten von dem Münchner Architekten August von Voigt. Dessen gleichnamiger Sohn stellte 1879 den Mittelturm fertig. Zusammen mit der Oslfassade widerstand der Turm den alliierten Bomben, während der Rest der Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. An der Stelle des früheren Kirchenschiffes plätschert heute der Lutherbrunnen. Nicht weit davon entfernt wurde 1985 die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eingeweiht, Sitz des 1919 gegründeten grössten und führenden Sinfonieorchesters des Bundeslandes.Zu den künstlerischen Attraktionen Ludwigshafens gehört das Wilhelm-Hack-Museum, dessen Fassade Joan Miró mit bunten Steinzeugkacheln gestaltet hat. Die Sammlung umfasst moderne Kunst und mittelalterliche Sakralkunst. Das Theater im Pfalzbau bildet zusammen mit der Philharmonie und dem Hack-Museum das sog. Ludwigshafener >Kulturdreieck<. Der 1928 eingeweihte Pfalzbau wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, 1964 wieder aufgebaut und jüngst renoviert. Weiter in östlicher Richtung gelangt man ans Rheinufer und zur Walzmühle. Das Industriebauwerk (1906), Wahrzeichen der Stadt, beherbergt u. a. das Ernst-Bloch-Zentrum. Über die Rheinschanzenpromenade geht's zum Stadtpark auf der Parkinsel mitdem Pegelturm (errichtet um 1900).
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