Plauen
Eine Spitzen-Stadt ist die Vogtlandstadt gleich in mehr als einer Hinsicht.
Am Nonnenturm, dem letzten erhaltenen Rest der Stadtbefestigung aus der Zeit um 1200, beginnt die Tour durch die Spitzen-Stadt der Spitzenherstellung. Als Alternative zum Fussweg kann von Besuchergruppen auch eine Fahrt mit der >Bier-Elektrischen< gebucht werden – einer Strassenbahn, die mit einem Fassbierausschank aufgerüstet wurde (Tel. 03741/19449). Allerdings fährt die Bahn andere Routen als die hier vorgestellte. Beherrschendes Gebäude am Altmarkt ist das Alte Rathaus. Das Wahrzeichen der Stadt wurde 1382 erstmals erwähnt und erhielt 1548 bei Ausbauarbeiten einen Renaissancegiebel. Ein Blickfang ist die Kunstuhr am Südostgiebel sowie die Sonnenuhr von 1784. In dem Gebäude ist heute das bemerkenswerte Spitzenmuseum untergebracht, das einen Überblick über die Plauener Spitzenherstellung sowie die Stickerei-Industrie im Vogtland in Vergangenheit und Gegenwart bietet. Etwas weiter südöstlich, am Kirchplatz, erreicht man die Kirche St. Johannis Die ursprünglich romanische Basilika wurde 1122 geweiht. Im Zuge von Umbauten und Ergänzungen erfolgte bis 1548 der Ausbau zur spätgotischen Hallenkirche mit Sterngewölbe. Die barocken Turmhauben stammen aus dem Jahr 1644. Über die Weisse Elster führt die Alte Elsterbrücke, eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands und ursprünglich Teil der Stadtbefestigung von Plauen. Sie wurde 1244 erstmals als >pons lapideus< urkundlich erwähnt und 1984 restauriert. Die an deren südlichem Ende aufgestellte Postmeilensäule ist eine 1986 entstandene Nachbildung und weist auf die Bedeutung der Brücke als Teil eines alten Handelsweges hin. Inmitten des Stadtkerns, mit seinen dicht gedrängt stehenden Häusern, ragt das Malzhaus in die Höhe, das 1727-30 auf den Fundamenten mittelalterlicher Bauten errichtet wurde. Im Untergeschoss sind grossartige romanische Keller- und Kreuzgewölbe zu sehen. Das Haus wird heute als Kulturzentrum genutzt. Durch die Nobelstrasse mit ihren schönen klassizistischen Patrizierhäusern geht es zum Vogtlandmuseum (Häuser Nr. 9-13), in dem zahlreiche Exponate die Geschichte der Stadt und des sie umgebenden Vogtlandes erläutern. Der Festsaal im Stil Louis Seize dient als stimmungsvoller Rahmen für Konzerte. Nordwestlich des Neuen Rathauses, das mit dem Alten Rathaus verbunden ist, liegt die Lutherkirche (1693-1722), ein wuchtiges Barockbauwerk. lm Innern sind der Flügelaltar aus dem 15. Jh. und der gotische Chorraum sehenswert. Ganz in der Nähe würde 1897/98 das Vogtland Theater im neoklassizistischen Stil errichtet. Über den belebten Postplatz und die Bahnhofstrasse geht es weiter zum Besucherbergwerk >Ewiges Leben<. Ab 1542, damals vor den Toren der Stadt, wurde an einer Stelle, wo man sich heute mitten in der geschäftigen Fussgängerzone befindet, Alaunschiefer abgebaut.
Museal umgewidmet, informiert das Bergwerk über Gewinnung und Verwendung des Minerals Alaun und die Geschichte des Bergbaus. Gezeigt wird auch die Nutzung des Stollens als Luftschutzanlage im Zweiten Weltkrieg. Dem Karikaturisten Erich Ohser (1903-1944) ist die nach seinem Künstlerpseudonym benannte Galerie e.o.plauen gewidmet. Bekannt wurde er mit seinen >Vater und Sohn<- Bildgeschlchten sowie seinen Illustrationen zu Werken Erich Kästners. Der Weg führt nun durch die Windmühlen-, West- und Karlstrasse zur Friedensstrasse, in der die Friedensbrücke das Syratal überquert. Sie wurde 1903-05 mit einer Weite von 90 m und einer Höhe von 18 m als Steinbogenbrücke mit der grössten Spannweite in Europa erbaut. Biegt man von der Friedensstrasse links ab, erreicht man den Bärensteinturm Plauens früheres Wahrzeichen wurde 1945 durch Bomben schwer beschädigt und musste gesprengt werden. Von dem 1997 in modernem Stil errichteten Neubau hat man in 25 m Höhe einen beeindruckenden Rundblick über die Stadt.
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