Worms

2000 Jahre Kulturgeschichte erwarten den Gast-und die Moderne dazu.

Das von Kelten gegründete und von Germanen sowie Römern eroberte Worms zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Die barocke lutherische Dreifaltigkeitskirche am Wormser Marktplatz wurde 1709-25 an der Stelle des freistädtischen Prunkrathauses errichtet. Sie soll an den Ort erinnern, an dem Martin Luther 1521 Kaiser Karl V. den Widerrufseiner Thesen verweigerte. Tatsächlich fand die Anhörung aber im Bischofshof statt. Nahe der Kirche befindet sich auch die monumentale Steintafel zu Siegfrieds Einzug. Sie wurde 1910 im Auftrag des Lederindustriellen Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl zu Herrnsberg gestiftet und erzählt aus dem Nibelungenlied.

Schräg gegenüber ist die mächtige Fassade des St. Peter geweihten Doms zu sehen. Neben den Domen von Mainz und Speyer zählt er zu den bedeutendsten romanischen Kirchen am Rhein. Der heutige Bau wurde im 12. Jh. errichtet. Die Fundamente gehen auf eine ältere Kathedrale von 1000-1025 zurück. Reicher ornamentaler Schmuck, das Kaiserportal im Norden, das den Streit von Kriemhild und Brunhild aus dem Nibelungenlied darstellt, sowie der barocke Hochaltar (1738-40) von Balthasar Neumann verleihen dem Dom seine besondere kunsthistorische Bedeutung. Vorbei am Dom führt der Weg durch die Dechaneigasse zum Museum im Andreasstift Bischof Burchard liess es einstmals an der südlichen Stadtmauer direkt neben dem Andreastor errichten. Seit 1930 ist hierein Museum mit Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte, zur Römerzeit sowie zur Stadtgeschichte untergebracht. Über die Strasse mit dem schönen Namen Luginsland gelangt man zum alten Judenfriedhof Heiliger Sand. Diese grüne Gräberlandschaft in der Innenstadt mit Grabsteinen, die auf das Jahr 1076 zurückgehen, ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof Europas. Wesentlich neueren Datums ist das Städtische Spiel- und Festhaus an der Rathenaustrasse. In dem modernen Bühnenhaus von 1966 finden Konzerte, Ballett- und Theateraufführungen statt. Das ursprüngliche Gebäude, 1889 auf Initiative von Friedrich Wilhelm von Schoen errichtet, wurde im Krieg zerstört. Werke der bildenden Künste sowie des Kunstgewerbes können im Kunsthaus Heylshof besichtigt werden. Das 1884 auf dem Gelände der früheren Kaiser- und Bischofspfalz erbaute Palais beherbergt eine der grössten noch vollständig erhaltenen privaten Kunstsammlungen des 19. Jh. in Deutschland. Angelegt hat sie der Grossindustrielle Freiherr von Heyl. Dort sind u.a. europäische Malerei des 16. bis 20. Jh. sowie eine umfangreiche Glas- und Porzellansammlung zu sehen. Wenige Schritte entfernt thront das grösste Reformationsdenkmal der Welt, das 1868 enthüllte Wormser Lutherdenkmal. Es zeigt neben Luther in der zentralen Position zahlreiche Mitstreiter der Kirchenreformation. Weiter westlich befindet sich der Winzerbrunnen, 1983 vom Wormser Bildhauer Gustav Nonnenmacher geschaffen. Durch die Kämmererstrasse führt der Weg zum Ludwigsdenkmal. Der Obelisk erinnert an den Grossherzog Ludwig IV. von Hessen (1837-1892). Die katholische Martinskirche schräg gegenüber hat ihren Ursprung im 11. Jh. In dem romanischen Bau wurden bis in das 15. Jh. hinein die Kämmerer von Worms beigesetzt. Unweit der Kirche befindet sich die Martinspforte, ein rekonstruiertes Stadttor. Bereits im 10. Jh. gab es jüdische Bewohner in der Stadt, und 1034 wurde die erste Synagoge errichtet. Aus dieser Zeit stammt auch die steinerne Stiftungstafel in der Synagoge, die nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten nach dem alten Vorbild von 1174/75rekonstruiert wurde. Weitere Zeugnisse jüdischer Kultur zeigt das Jüdische Museum im Raschi-Haus. Über die Karolinger- und Römerstrasse und dann links in die Paulusstrasse erreicht man die Pauluskirche, die Bischof Burchard 1016 an der Stelle der ehem. Stammburg der Salier errichten liess. Von der wehrhaften Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren ist ein beachtlicher Teil erhalten. Im Torturm werden die Nibelungen im virtuellen Nibelungenmuseum auf ungewöhnliche und unterhaltsame Weise präsentiert.

Stadt Worms – Rheinland-Pfalz – Einwohner (Population): ~83.000: www.Worms.de, Kultur & Tourismus, Sport, Leben in Worms, Wirtschaft & Wissenschaft, Politik & Veranstaltungen. Stadtporträt, Museen & Gedenkstätten, Ausstellungen & Galerien, Musik & Film, Literatur, Theater, Bibliotheken & Archive, Kulturorte, Übernachten, Tourist-Service, Stadtführungen, Bilder von Attraktionen und Reiseangebote.