Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin
Mecklenburg-Vorpommern
Einwohner: ~3500, ~3500, ~2500
Nicht nur bei Kaiserwetter sind Usedoms Prachtbäder ein Erlebnis.
Startpunkt des Spaziergangs durch die drei sog. Kaiserbäder auf der Ostseeinsel Usedom ist Ahlbeck, in dessen unmittelbarer Nähe die Grenze zu Polen verläuft. Dort geht es vom Bahnhof, einem schmucken zweiflügligen Bau (1907) aus rotem Backstein, zur Neogotischen Kirche, die 1894/95 ebenfalls aus Backstein errichtet wurde. In ihrem Innern können das Holztonnengewölbe und ein Sandsteinaltar bewundert werden. Zur See hin liegt Ahlbecks Rathaus, das u.a. das Heimatmuseum beherbergt, in dem einige archäologische Funde sowie Alltagsgegenstände, Waffen und Fahnen aus der Stadtgeschichte zusammengestellt sind. Weiter führt der Rundgang Richtung Strand zur Historischen Uhr, 1911 von einer Berlinerin gestiftet. Der elegante, schwarz-goldene Jugendstil-Chronograph wurde 2004 restauriert. Von hier aus sieht man bereits den Höhepunkt des Streifzugs durch das Städtchen, die Seebrücke Ahlbeck mit ihrem hölzernen, mit Türmchen verzierten Seepavillon (1896-98). Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude um 1930. Nach einem Spaziergang an der Strandpromenade kommt man ins Heilbad Heringsdorf. Hier ist die Sternwarte bemerkenswert, besitzt sie doch das weltweit einzige noch voll funktionstüchtige Schmidt-Spiegelteleskop (1931) mit einem Vergrößerungsfaktor von 720. Etwa 200 m weiter können im Muschelmuseum mehr als 3000 Muscheln, Schnecken, Korallen und Bernsteine bewundert werden. Noch sehenswerter ist die Seebrücke Heringsdorf, die am Platz der 1958 zerstörten Kaiser-Wilhelm-Brücke (1893) errichtet wurde. 508 m reicht die teilweise überdachte Brücke ins Meer hinaus – damit gilt sie als längste bewirtschaftete Brücke auf dem europäischen Kontinent. Danach geht es wieder aufs Festland zur Spielbank, in der Gäste entweder profan an Spielautomaten oder abends elegant bei Roulette und Black Jack ihr Glück versuchen. Ein Stück weiter stimmt in der Maxim-Gorki-Straße das Museum >Villa lrmgard< in die Literatur- und Regionalgeschichte ein. Im Anschluss an Heringsdorf führt die Tour durch Bansin. Auch dieses dritte ehem. Kaiserbad kann bequem über die Strandpromenade erreicht werden. Die beschauliche Ortschaft erhielt 1923 als erstes Seebad In Deutschland die Freibaderlaubnis, d. h. man durfte in Badebekleidung vom Hotel zum Strand spazieren. Die Seebrücke Bansin fällt bereits von weitem auf, denn ähnlich wie in den beiden Nachbarbädern reicht die 1994 errichtete Brücke weit ins Meer hinein (285 m). Nun führt der Weg vom Strand in den Ortskern. Über die Bergstraße geht es in die Seestraße, die von eleganten Hotels aus dem späten 19., frühen 20. Jh. gesäumt wird. In der benachbarten Goethestraße ist hier das Tropenhaus sehenswert, eine Freizeitanlage, in der sich zwischen Orchideen und Palmen rund 150 Tiere tummeln, darunter so exotische wie Burenziegen und Piranhas. Der Spaziergang entlang der Seestraße endet am Gedenkatelier Rolf Werner, der Gedenkstätte für den Bansiner Maler (1916-1989), in dem auch Werke des Künstlers ausgestellt sind.
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