Amsterdam – im Reich der Grachten

Amsterdam – Niederlande Guide

Was ist typisch für Amsterdam? Klar – das sind Grachten, auf denen Hausboote schaukeln und über die sich tausende von Brücken spannen, herrschaftliche Grachtenhäuser, farbenfrohe Blumenmärkte, Holzschuhe, die an jeder Ladenfassade baumeln, unzählige Fahrräder und natürlich die berühmtberüchtigten Koffieshops.

In einem weiten Halbkreis vom Hafen zur Amstel umgibt ein Gürtel aus drei parallelen Grachten die Altstadt. Das Grachtenviertel ist bis heute ein vornehmes Viertel mit edlen Boutiquen, Cafés und Geschäftsgebäuden. Auch das Stadtzentrum ist von Kanälen durchzogen. Der gepflasterte Hauptplatz Dam mit dem Koninklijk Paleis, dem Königspalast aus dem 17. Jh., liegt quasi auf einer Insel.

Amsterdam besitzt mehr als 50 Museen. Die bedeutendsten sind das Rijksmuseum, das Anne Frank Huis, das Rembrandthuis und das Van Gogh Museum. Doch die Stadt hat neben viel Kultur auch ein buntes Nachtleben zu bieten. Vor allem in der Altstadt und im schrillen Jordaan-Viertel finden Nachtschwärmer viele Klubs, Bars und Koffieshops.

Amsterdam

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Amsterdam Museum
750 Jahre Stadtgeschichte werden hinter den schiefen Mauern des ehemaligen Waisenhauses auf spannende Weise erzählt. Das Amsterdam Museum (bis 2011: Amsterdams Historisch Museum) bietet nicht nur eine reiche Sammlung an Kunstgegenständen, Haushaltobjekten und archäologischen Funden; modernste Multimediaeinrichtungen lassen die Vergangenheit lebendig werden und dokumentieren die Entwicklung Amsterdams von der mittelalterlichen Kleinstadt zur Metropole von heute.

Wer nicht die Zeit hat, einen ganzen Tag dort zu verbringen – es gibt hier wirklich sehr viel zu sehen –, dem sei zumindest ein Blick in die Schuttersgalerij (zu deutsch: Schützengalerie) des Museums empfohlen – ein Durchgang, in dem gewaltige Porträts reicher, namhafter Amsterdamer Kaufleute hängen. Diese hatten sich zur Aufgabe gemacht, im 17. Jh. als selbst ernannte Bürgerwehr für Ruhe und Ordnung in der Stadt zu sorgen. Ein beeindruckendes Zeugnis des Selbstbewusstseins der Gilde im Goldenen Zeitalter. Das berühmteste Bild der Reihe ist übrigens Rembrandts Nachtwache, das allerdings im Rijksmuseum hängt.

Öffnungszeiten: Mo–So 10–17 Uhr, 1. Jan., 30. April, 25. Dez. geschl.
Adresse: Nieuwezijds Voorburgwal 357, Kalverstraat 92 1001 AC Amsterdam
Tel.: 020-5231822
Internet: www.ahm.nl.

Anne Frank Huis
Tagtäglich reihen sich lange Warteschlangen vor den Eingangstüren des alten Grachtenhauses Nr. 267, das zu den bekanntesten und meistbesuchten Museen Amsterdams gehört. Hier versteckte sich Anne Frank mit ihrer Familie zwei Jahre lang vor den Nationalsozialisten, bis sie 1944 entdeckt und ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert wurde. Die Schwierigkeiten, auf engstem Raum vollkommen abgeschnitten von der Außenwelt zu überleben, hat die 14-Jährige in ihrem Tagebuch festgehalten, das in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurde und zu den erschütterndsten Zeugnissen der Judenverfolgung im Dritten Reich zählt.

Durch eine als Schrank getarnte Tür gelangen Besucher auch heute noch von den ehemaligen Büro- und Lagerräumen in das Versteck im Hinterhaus, dessen Einrichtung im Originalzustand erhalten werden konnte. Das Vorderhaus wurde 1957 restauriert. Dort gibt es Informationsmaterial und zusätzlich wechselnde Ausstellungen, die über den Verlauf des Zweiten Weltkriegs informieren.

Öffnungszeiten: tgl. 9–19, Sa bis 21 Uhr, Mitte März–Mitte Sept. bis 21, Sa bis 22 Uhr, Juli/August tgl. bis 22 Uhr; geschl. am Versöhnungstag (Jom Kippur) am 14. September 2013
Adresse: Prinsengracht 267, 1000 AS Amsterdam
Tel.: 020-5567105
Internet: www.annefrank.org.

Rembrandthuis
Rembrandt van Rijn (1606–1669) gilt als wichtigster niederländischer Maler des 17. Jhs. Er verbrachte ab 1639 fast 20 produktive Jahre in seinem Haus in der damaligen Sint Anthonisbreestraat. Hier entstand auch sein wohl berühmtestes Werk, die »Nachtwache«.

Das Haus von 1606 wurde so weit wie möglich in seinem Originalzustand belassen und ist mit Möbeln und Accessoires aus Rembrandts Zeit eingerichtet. Eine bedeutende Ausstellung mit Werken von Rembrandt und seinen Zeitgenossen ist im angrenzenden Neubau untergebracht. Ein Schwerpunkt liegt auf den Gemälden von Rembrandts Lehrer Pieter Lastman (1583–1633). Vom Meister selbst ist eine umfangreiche Kollektion an Radierungen und Zeichnungen zu bewundern.

Öffnungszeiten: tgl. 10 – 17 Uhr, 1. Jan, 30. April, 25. Dez. geschl.
Adresse: Jodenbreestraat 4, 1011 NK Amsterdam
Tel.: 020-5200400
Internet: www.rembrandthuis.nl.

Van Gogh Museum
In einem verglasten Betonklotz fand 1973 der Welt größte Sammlung von Werken des berühmten niederländischen Impressionisten eine Heimat. Neben rund 200 Gemälden, 500 Zeichnungen sowie Aquarellen von Vincent van Gogh sind Zeitgenossen Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Gauguin und Adolphe Monticelli ausgestellt. Wegen Renovierungsarbeiten ist das Museum bis 25. April 2013 in der Hermitage zu Gast.

Öffnungszeiten: tgl. 10–18 Uhr, Fr bis 22 Uhr
Adresse: Paulus Potterstraat 7, 1070 AJ Amsterdam
Tel.: 020-5705200
Internet: www.vangoghmuseum.nl.

GUT ZU WISSEN

– Rauchverbot: Seit 1. Juli 2008 ist Rauchen in Restaurants, Cafés, Diskotheken u. Ä. verboten (Gastronomen dürfen separate Raucherbereiche ausweisen). Auch Hotelzimmer werden zunehmend rauchfrei.
– Sicherheit: Auch in Amsterdam muss man sich vor Taschen- und Trickdieben und anderen Kriminellen hüten. Zwar ist die Polizei an den neuralgischen Punkten Dam, Leidseplein und Vondelpark sehr präsent, doch kommt es gelegentlich zu Überfällen. Man sollte Wertsachen nicht im Auto liegen lassen, das Leihfahrrad gut absperren, die Geldbörse sicher bei sich tragen, Gedränge meiden, nachts nicht allein durch dunkle Gassen gehen.
– Sprache: Niederländisch ist eine eigene Sprache und hat mit dem Deutschen nur indirekte Gemeinsamkeiten. Statt Deutsch lieber Englisch sprechen oder einen Versuch auf Holländisch unternehmen.
– Zimmer: Es empfiehlt sich, rechtzeitig ein Zimmer zu buchen. Auf www.vangoghmuseum.nl findet man Links zu Sonderangeboten, auch www.expedia.de oder www.booking.com bietet manches Schnäppchen im teuren Amsterdam.
– I amsterdam Card: Freien oder reduzierten Eintritt in Museen, freie Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und Preisvorteile in div. Restaurants bietet die »I amsterdam City Card« (www.iamsterdam.com), erhältlich bei den Touristenbüros am Hauptbahnhof und am Leidseplein. Die Tageskarte kostet 40 €, für zwei Tage zahlt man 50 €, für drei Tage 60 €.

RESTAURANTST

Der multikulturelle Mix der Stadt macht sich auch auf den Speisekarten bemerkbar. Von einer typisch niederländischen Küche kann in Amsterdam schon lange nicht mehr die Rede sein. In der Gunst der in- und ausländischen Gäste stehen karibische, indonesische, indische oder sogar eritreische Gerichte. Typisch für die niederländische Hauptstadt sind eher die Lokalitäten als die Speisen an sich:
Bei der Vielzahl der Restaurants, Cafés und Kneipen findet nicht nur jeder das richtige Ambiente, um sich wohl zu fühlen, sondern auch einige Kuriositäten. Beliebt sind vor allem die sogenannten »Bruin Cafés« mit ihren vom Rauch und von der Zeit dunkel gefärbten Wänden. Nach 22 Uhr gibt es warme Küche fast nur noch in »Nachtrestaurants«.

Vermeer im Barbizon Palace Hotel
In einem Ambiente aus dem 17. Jh. werden Gäste mit exklusiven Schöpfungen der französischen Küche verwöhnt.

Öffnungszeiten: Mo–Sa 18.30–22 Uhr
Adresse: Prins Hendrikkade 59–72, 1012 AD Amsterdam
Tel.: 020-5564885
Internet: www.restaurantvermeer.nl.



Lucius
Die richtige Adresse für all jene, die Fisch und Meeresfrüchte lieben. Die Ingredienzien der bodenständigen Küche sind garantiert fangfrisch.
Öffnungszeiten: tgl. 17–24 Uhr
Adresse: Spuistraat 247, 1012 VP Amsterdam
Tel.: 020-6241831
Internet: www.lucius.nl.

De Waaghals
Hell, schick, freundlich und schnörkellos präsentiert sich das viel gelobte vegetarische Restaurant, das mehr und mehr auch nicht Vegetariern gern besuchen. Die kreative Küche widmet sich jeden Monat einem anderen Land.

Öffnungszeiten: tgl. außer Mo 17–21.30 Uhr
Adresse: Frans Halsstraat 29, 1072 BK Amsterdam
Tel.: 020-6799609
Internet: www.waaghals.nl.

Am Abend

Ein ausgeprägtes Nachtleben ist fester Bestandteil im Lebensrhythmus der Amsterdamer. Über 1 000 Cafés und Bars und annähernd 40 Clubs – da besteht genug Gelegenheit, die Location zu wechseln, wenn es mal irgendwo nicht so läuft. Am Leidseplein und am Rembrandtplein ist die Bar- und Kneipendichte besonders hoch, hier konzentrieren sich auch die Clubs, in denen Touristen verkehren. Das monatlich erscheinende Gratis-Magazin »Uitkrant« listet Termine und die hippen Szene-Treffs der Grachtenstadt auf. Übrigens hat Amsterdam auch Niveau als Stadt klassischer Konzerte.

Candlelight Cruise
Zu den Highlights der Stadtbesichtigung zählt sicherlich die nächtliche Bootsfahrt durch Amsterdams beleuchtete Grachten. Wer will, kann ein romantisches Dinner buchen.

Tel.: 020-5512525
info@atcb.nl
Email: info@atcb.nl

Café Thijssen
Eines der Cafés, wie sie es nur hier gibt! Im schönen Jordaan-Viertel treffen sich Studenten, Alteingesessene und Zugezogene. Man schwatzt, trinkt und schaut Fußballspiele. Am Wochenende tanzt man schon mal auf den Tischen.

Öffnungszeiten: Mo–Do 8–1, Fr bis 3, Sa 7.30–3, So 9–1 Uhr
Adresse: Brouwersgracht 107, 1015 GD Amsterdam
Tel.: 020-6238994
Internet: www.cafethijssen.nl.

Het Muziektheater
Großartige Inszenierungen von Klassikern und auch der Avantgarde im Tanz und in der Oper.
Adresse: Amstel 3, 1011 PN Amsterdam
Tel.: 020-6255455
Internet: www.het-muziektheater.nl.

SHOPPING

Kunst und Antiquitäten, Diamanten, Kleidung und bunte Märkte für den Gelegenheitskauf – das sind die Schwerpunkte in Amsterdams Shoppingwelt. Die Kalverstraat steht für modisch und billig, die Pieter Cornelisz (P.C.) Hoofstraat für luxuriös und elegant – mit den bekannten Begleiterscheinungen für die Urlaubskasse. Wer den Einkauf mit einem anregenden Bummel verbinden will, ist im Jordaan, im Viertel De Pijp und im Bethanienviertel gut aufgehoben. Die Besitzer der kleinen Lädchen haben Geschmack und Fantasie.

Albert Cuyp Markt
Exotisch wie das Viertel De Pijp, wo er stattfindet, lockt der riesige Markt unzählige Besucher an. Da gibt es seltene Gewürze, süßklebrige Leckereien sowie alles für den täglichen Bedarf, seien es Lebensmittel, Kleidung, Spielzeug, Musik … alles eben.

Öffnungszeiten: Mo–Sa 9–18 Uhr
Adresse: Albert Cuypstraat, 1072 CL Amsterdam
Internet: www.albertcuypmarkt.com.

Bloemenmarkt
An Amsterdams ältester Gracht, dem Singel, hat auf ausgemusterten Kähnen der farbenfrohe Blumenmarkt festgemacht.

Öffnungszeiten: Mo–Sa 9–17.30 Uhr, So 11 bis 17.30 Uhr
Adresse: Singel t.o. 508, 1017 AX Amsterdam
Internet: www.keesbevaart.nl.

Jan Jansen
Ein Genie! Der Künstler Jan Jansen hat die Schuhmode neu erfunden. Fantastisches Design, herrliche Farben und exquisite Entwürfe sind seine Spezialität.

Öffnungszeiten: Di–Sa 11–18 Uhr
Adresse: Rokin 42, 1012 KT Amsterdam
Internet: www.janjansenshoes.com.

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