Regensburg

Die heimliche Hauptstadt des Mittelalters gibt sich alles andere als finster.

Zahlreiche historische Bauten prägen das Gesicht der ehrwürdigen Reichs- und Bischofsstadt, die seit 2006 zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt. Man startet am Alten Rathaus, einer Patrizierburg aus dem 15. Jh. mit hoch aufragendem Turm. In ihren aufwendig dekorierten Sälen im 1. Stock tagte 1663-1806 der Immerwährende Reichstag.

An dieses erste Parlament des Heiligen Römischen Reiches erinnert das Reichstagsmuseum in einem Flügel des Gebäudes. Nicht weit ist es zum Fischmarkt der 1529 nach oberitalienischem Vorbild gepflastert wurde. Einen Abstecher lohnt das >Kepler Gedächtnishaus<, das dem Astronomen Johannes Kepler (1571- 1630) gewidmet ist. Durch das Brücktor sieht man die Steinerne Brücke (1135-46), ein Meisterwerk mittelalterlicher Ingenieurkunst. ln ihrem Scheitel erhebt sich das Brückenmännchen (15. Jh.), ein Symbol der städtischen Freiheitsrechte. Rechts davon befindet sich die Historische Wurstküche, die wahrscheinlich schon im 12. Jh. als Garküche diente. Über die Goliathstrasse am >Goliath-Haus< vorbei geht es zur Porta Praetoria, dem ehem. Nordtor des römischen Lagers Castra Regina, und zur Stiftskirche St. Johann (1760-69/1888-90). Sie war einst Taufkirche des Doms St. Peter (13.-16. Jh.), der nach französischem Vorbild errichtet wurde und als Höhepunkt der Gotik in Bayern gilt. Seine beiden Türme entstanden im 19. Jh. auf Wunsch von König Ludwig I. Östlich erhebt sich die Dompfarrkirche St. Ulrich (um 1250, Übergang von der Romanik zur Gotik), in der heute das Domschatzmuseum untergebracht ist. In unmittelbarer Nachbarschaft zeigt die Städtische Galerie Leerer Beutel in Wechselausstellungen Kunst des 20. Jh.

Das Historische Museum der Stadt im ehem. Minoritenkloster gibt einen Überblick über die Kunst- und Kulturgeschichte bis zum 19.Jh. Von der Alten Kapelle mit ihrem romanischen Langhaus und einem gotischen Hochchor führt die Tour zum Herzogshof, der einstigen Residenz der ersten bayerischen Herzöge (ca. ab 976). In südwestlicher Richtung liegt die 885 erstmals erwähnte Kirche St. Kassian, die ihre Rokokoausstattung Ende des 18. Jh. erhielt. Von hier geht es zur Neupfarrkirche (1519-40), ab 1542 das erste protestantische Gotteshaus der Stadt. Relikte römischer und mittelalterlicher jüdischer Bauten zeigen Ausgrabungen am Neupfarrplatz. Das ehem. Damenstift Obermünster mit den 1775 erneuerten Stiftsgebäuden beherbergt u.a. ein Diözesanmuseum. Der Weg führt vorbei an St. Emmeram (8. Jh.), einst Abteikirche des Benediktinerstiftes St. Emmeram zum Schloss Thum und Taxis. Das ursprüngliche Kloster wurde im 19. Jh. zur Schlossanlage ausgebaut und befindet sich nach wie vor im Besitz der bekannten Fürstenfamilie. Richtung Donau geht es weiter zur Kirche St. Jakob, die bereits 1185 von schottischen Benediktinern erbaut wurde, und sodann zu einer der ältesten Bettelordenskirchen der Gotik in Deutschland, der Dominikanerkirche St. Blasius. In der malerischen Wahlenstrasse mit ihren für die Stadt typischen Geschlechtertürmen endet die Führung. Unbedingt sehenswert sind hier das Kastenmayerhaus, eine Patrizierburg aus dem 13. Jh., und der Goldene Turm, der wohl eindrucksvollste der Regensburger Geschlechtertürme. Diese wehrhaften, in der Donaustadt gleich mehrfach vertretenen Patriziersitze des Mittelalters prägen immer noch das hiesige Stadtbild.

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– Ohne Donau Hochwasser Nachrichten.