Reutlingen Sehenswürdigkeiten und Bilder

Reutlingen

Ein Stauferkaiser schuf die Grundlage für eine stolze bürgerliche Tradition.

Reutlingen, das in der ersten Hälfte des 13. Jh. von Kaiser Friedrich II. zur Stadt erhoben wurde, liegt am Fuss der Schwäbischen Alb. Der Weg durch die ehem. Freie Reichsstadt beginnt am Listplatz mit einem Denkmal für den 1789 hier geborenen Volkswirtschaftler und Elsenbahnpionier Friedrich List († 1846). Am Karlsplatz geht es nach links In die Wilhelmstrasse, in der der Gerber- und Färberbrunnen seit 1921 an zwei für die Entwicklung der Stadt wichtige Handwerkerzünfte erinnert. Auf Höhe des Brunnens erhebt sich die Nikolaikirche, 1358 als Kapelle geweiht und mit einer Skulptur des Kirchenpatrons (1914) an der Aussenwand des Chores versehen. Der 1333 als Neues Spital erstmals erwähnte Spitalhof war im Mittelalter zunächst eine Krankenanstalt, später Alterssitz für Reutlinger Bürger. Pfingsten 1849 tagten hier württembergische und badische Demokraten. Sehenswert sind ein mittelalterliches Prangerbild unter dem Dachgesims sowie das Spitalwappen aus dem 16. Jh. über dem Torbogen. Der Weg führt links ab durch die Spitalstrasse zum Gartentor, 1392 erstmals erwähnt und bis 1700 ein verschlossen gehaltenes Nebentor. Durch die Krämerstrasse geht es zurück zur Wilhelmstrasse, in deren weiterem Verlauf der Zunftbrunnen (1983) mit seinen zwölf Figuren an die früheren Reutlinger Zünfte erinnert. Nebenan erhebt sich die Marienkirche, 1247-1343 als gotische Basilika mit romanischen Stilelementen im Chor erbaut. Der 71 m hohe Westturm ist mit einer vergoldeten Engelsskulptur von 1343 verziert. Bei einem Brand ging 1726 die Innenausstattung bis auf das gotische Heilige Grab und den Taufstein von 1499 verloren. Das benachbarte städtische Naturkundemuseum im Alten Lyzeum widmet sich der Natur der Schwäbischen Alb. Seit 2007 steht die nahe gelegene Spreuerhofstrasse – mit ganzen 31 cm an ihrer schmalsten Stelle – als die engste Strasse der Well fest. Unweit davon ist der 1561 aufgestellte und 1903 erneuerte Kirchbrunnen zu sehen, auf dem Friedrich II. die heute verschollene Urkunde über die Stadterhebung Reutlingens in Händen hält. Am Ende der Wilhelmstrasse trifft man am Albtorplatz auf Reste der alten Stadtbefestigung. Der Zwinger bezeichnet einen Raum zwischen der Hauptmauer und der vorgelagerten Zwingermauer. Ein stuck der Hauptmauer mit dem >Kesselturm< sowie ein Teil der Zwingermauer mit dem Rundturm blieben erhalten. In den Zwinger hineingebaut wurden im 18. Jh. Stadtmauerhäuser, die entlang der Jos-Weiss-Strasse bis zum Oberen Bollwerk reichen. Dieser Teil der Stadtmauer wurde 1978 an Stelle einer Geschützbastion aus dem 16 Jh. rekonstruiert. Westlich davon befindet sich das Friedrich-List-Gymnasium, 1273 als ein Barfüsserkloster erstmals urkundlich erwähnt und seit 1872 als Schule genutzt. Das mehrfach umgebaute Haus war früher Spital, dann Zeughaus, Versammlungsort des Stadtrates und 1817-1905 Kanzlei der württembergischen Kreisregierung. Der Weg führt zum Heimatmuseum, früher Pfleghof des Klosters Königsbronn. Sein Steinhaus (14. Jh.) und der Fachwerkbau (16.Jh.) erhielten im 18. Jh. ein gemeinsames Giebeldach. Beachtenswert sind das Lapidarium im Garten und eine spätgotische Kapelle. Das 1518 errichtete Spendhaus gleich nebenan präsentiert eine Sammlung zum künstlerischen Holzschnitt im 20. und 21. Jh. mit Werken von HAP Grieshaber (1908-1981). In nördlicher Richtung befindet sich der Marktplatz, auf dem im Kleinpflaster der Grundriss des beim Brand von 1726 zerstörten Renaissance-Rathauses zu sehen ist. Der Marktbrunnen mit einer Skulptur von Kaiser Maximilian, Restitutor der zünftisch-demokratischen Verfassung der Stadt, stammt von 1570 und wurde 1901 erneuert.

Modern ist das 1966 eingeweihte Rathaus, eine nüchterne Beton-Glas-Konstruktion im typischen Stil ihrer Zeit. Westlich davon liegt das Tübinger Tor, 1220-40 erbaut rund um 1300 mit einem Fachwerkaufsatz versehen. An dem einzigen erhaltenen Haupttor der mittelalterlichen Befestigung ist die spätgotische Kreuzigungsgruppe im Dreipass an der Aussenseite zu beachten. Nördlich davon wurde 1989 in einer früheren Fabrik die Stiftung für konkrete Kunst eröffnet. Zu dem Komplex gehören die Städtische Galerie in der Stiftung sowie das >lndustrie Magazin< in den Sheddach-Hallen von 1911, die nach schweren Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs bis 1954 wieder aufgebaut wurden.



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