Tübingen Sehenswürdigkeiten, Geschichte

Tübingen

Die schöne Stadt am Neckar fasziniert nicht nur als Heimat geistiger Grössen.

Stadtrundfahrt Guide Online:
Die altehrwürdige Universitätsstadt am Neckar besitzt ein eindrucksvolles Altstadtensemble. Ausgangspunkt unseres Spaziergangs ist die spätgotische Stiftskirche St. Georg (1470-83). Der besteigbare Kirchturm bietet einen schönen Blick über das historische Zentrum samt Unterstadt. Im Chorbereich sind die von Bildhauern gestalteten Grabmale des württembergischen Herrscherhauses aufgereiht; der Altar stammt von Hans Schäufelein, einem Schüler Dürers.



Am Schulberg liegt der Pfleghof, das mittelalterliche Hospital des Klosters Bebenhausen. Im 15. Jh. leisteten die Nonnen des Zisterzienserordens hier Krankendienst. Zwischen Pfleghof und Stiftskirche befindet sich der Holzmarkt mit dem Georgsbrunnen in der Mitte. Fast übersieht man die bronzene Tafel am Heckenhauer’schen Antiquariat: Hier nahm der spätere Schriftsteller Hermann Hesse 1895 eine Buchhändlerlehre auf. Geht man die kopfsteingepflasterte Lange Gasse hinab, stösst man auf die ehem. Ritterakademie (1592). Nach dem protestantischen Adel zogen hier 1817 die Studenten der katholischen Theologie ein. Benannt nach seinem Gründer, König Wilhelm I. von Württemberg, heisst das Konvikt seither Wilhelmstift. Die Lange Gasse 18 beherbergt das Alte Schlachthaus – heute ein Ausstellungszent- rum. Eine Holzbrücke führt über die Ammer direkt zum Nonnenhaus. Der Fachwerkbau aus dem 14. Jh. war der Sitz wohltätiger Klausnerinnen, später wohnte hier der Botaniker Leonhart Fuchs (1501-1566), Namensgeber der Fuchsie. Über eine enge Gasse zwischen Wilhelmstift und Johanneskirche und weiter über Frosch- und Bachgasse geht es zum Stiefelhof (1323), dem urkundlich ältesten Haus Tübingens. Gegenüber liegt das Kornhaus (1453). Das frühere Getreidelager war im 17.Jh.auch Bühne für reisende Komödianten. Seit 1991 befindet sich in dem Gebäude das Stadtmuseum. Die Fruchtschranne, ein denkmalgeschützter Fachwerkbau, diente dem württembergischen Herzog als sog. Fruchtkasten. Hinter der alemannischen Fassade aus dem späten 15. Jh. lagerte hier die Ernte der herzoglichen Streuobstwiesen. Ein kleines Stück nordwärts trifft man auf die wunderschön renovierte alter Kelter. heute ein Veranstaltungsort für Konzerte und Lesungen. Durch die labyrinthischen Gässchen der Unterstadt, in der neben Handwerkern auch Gogen, also Weinbauern, gelangt man schliesslich zur Spitalkirche St. Jakob. Die im Kern romanische Kirche wurde um 1500 erweitert. An Mauerstrasse und Zwinger sind noch Reste der alten Stadtmauer zu erkennen. Längs der Ammer geht es nun auf die Krumme Brücke zu und über die >Wette<, einen Teich, der einst als Viehtränke diente. Rechts hinauf führt der Weg über die Judengasse zur Haaggasse. Nun nähert man sich dem Juwel der Stadt: dem vierstöckigen Rathaus von 1435, an dessen reich verzierter Front eine astronomische Uhr von 1511 angebracht ist. Der Marktplatz mit dem Neptunbrunnen ist an Sommerabenden ein beliebter Treffpunkt. Rechts führt eine Treppe zur Burgsteige, an deren Ende man durch ein Renaissanceportal zum Schloss Hohentübingen (1078 erstmals erwähnt) gelangt. Überwiegend im 16. Jh. entstanden, beherbergt es heute Institute der Universität sowie ein archäologisch-völkerkundliches Museum. Am Fuss der Burgsteige liegt das Evangelische Stift. Teilten sich hier im 18. Jh. Schelling, Hölderlin und Hegel eine Kammer, wohnen heute hier Studierende der Theologie. Über die Münzgasse, rechts vorbei am Studentenkarzer im Haus Nr. 20, liegt die Alte Aula, das einstige Zentrum der 1477 gegründeten Eberhard-Karls-Universität. Über die Stiegen gelangt man zum imposanten Gebäude der Alten Burse. 1478 als Studentenwohnheim erbaut, wurde sie 1803 klassizistisch zum Klinikum erweitert. Am Ufer des Neckars liegt der Hölderlinturm, der letzte Wohnort des Dichters (1770-1843). Wer mag, begibt sich noch auf die Neckarinsel mit Ihrer Platanenallee und geniesst den abschliessenden Blick auf die Tübinger (Neckarfront).

Tübingen Bild 1

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