Frankfurt am Main
Ein Schaufenster moderner Stadtarchitektur, ergänzt um viel Historie.
Auch wenn die Mainmetropole vor allem als Banken- und Börsenstandort Weltruf geniesst, so besitzt sie doch durchaus historisches Flair. Die Tour beginnt auf dem bekanntesten Platz der Stadt, dem Römerberg mit dem berühmten Römer. Es handelt es sich um ein spätgotisches Patrizierhaus, das 1405 mit benachbarten Häusern zum Ratsgebäude umgebaut wurde und seitdem das Rathaus der Stadt beherbergt. Im Inneren steht der Kaisersaal zur Besichtigung offen. Hier wurden einst prunkvolle Krönungsbankette abgehalten. Insgesamt 52 Kaiserbildnisse zieren den Saal. Auch die Alte Nikolaikirche (13. Jh.) verleiht dem Platz mittelalterliches Flair. Am Römerberg ist ebenso die Schirn Kunsthalle Frankfurt ansässig, die hochkarätige Wechselausstellungen veranstaltet. Durch enge Strassen führt der Weg zum Dom der Wahl- und Krönungskirche deutscher Kaiser und Könige. Hier stand bereits in karolingischer Zeit eine Kirche, über deren Grundmauern im 14.-16.Jh. das neue Gotteshaus errichtet wurde. Auffällig ist der mächtige, 95 m hohe Turm mit Kuppelhelm. Wenige Schritte entfernt erhebt sich das Museum für Moderne Kunst des Wiener Architekten Hans Hollein. Der dreieckige Grundriss hat ihm den Spitznamen >Tortenstück< eingebracht. Durch die Braubachstrasse gelangt man zur klassizistischen Paulskirche (1789-1833), in der 1848/49 die Nationalversammlung tagte. Hier wurde die erste demokratische Verfassung Deutschlands ausgearbeitet. Im Goethe-Haus, dem wieder aufgebauten Geburtshaus des Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), ist heute ein Museum untergebracht.
Es zeigt Dokumente zur Vita des Dichterfürsten und zur Lebenswelt einer wohlhabenden Familie des 18. Jh. Anschliessend spaziert man durch Frankfurts berühmtes Bankenviertel mit seinen Wolkenkratzern. Zu den architektonischen Highlights zählen der Commerzbankturm und die Europäische Zentralbank. Auf der anderen Seite des Willy-Brandt-Platzes steht das moderne Gebäude der Städtischen Bühnen Frankfurt. Wenige Schritte weiter erreicht man das Mainufer. Hier lädt das Jüdische Museum zur Besichtigung ein. Im Rothschild-Palais (1821 erbaut) zeigt die Sammlung, wie jüdische Familien im 12.-20. Jh. in Frankfurt lebten. Besonders beeindruckend ist das begehbare Modell der Frankfurter Judengasse, das nach Originalplänen rekonstruiert wurde. Vom Jüdischen Museum führt der Weg über dem Main und eröffnet einen wunderschönen Blick über Frankfurts Brücken. Am gegenüber liegenden Museumsufer erstreckt sich Frankfurts berühmte Ausstellungsmeile. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die verschiedenen Attraktionen dieser einzigartigen Museenlandschaft aneinander. Im Deutschen Filmmuseum sind die Geschichte des Films sowie wechselnde Sonderausstellungen zu bestaunen. In dem Patrizierbau nebenan schuf der deutsche Architekt Oswald Mathias Angers (1926-2007) die Räume für das erste deutsche Architekturmuseum. Neben dem Museum für Kommunikation dem Museum für Völkerkunde, dem Liebieghaus (es präsentiert eine grosse Sammlung hochbedeutende Bildhauerkunst aus der Zeitspanne vom Altertum bis zum Klassizismus) und dem Museum für Kunsthandwerk ist vor allem das Städel-Museum von Interesse. Die Gemäldegalerie zeigt eine erlesene Sammlung von Werken bekannter europäischer Künstler des 13.-21. Jh. Das Museumsufer hat jedoch noch mehr zu bieten: Von hier hat man auch einen herrlichen Blick auf Frankfurts beeindruckende Skyline. Keine andere deutsche Stadt hat eine vergleichbare Silhouette. Wer das Ganze zusätzlich von oben betrachten möchte, erklimmt die Aussichtsterrasse im 56. Stock des Maintowers. Sie bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt und den angrenzenden Taunus. Den passenden Abschluss der Frankfurt-Tour bildet ein Abstecher in den Stadtteil Alt-Sachsenhausen. Hier laden rund 120 traditionelle >Äbbelwoi<(Apfelwein)-Kneipen zum Verweilen ein und vermitteln einen unerwartet gemütlichen Eindruck von >Mainhattan<, wie Frankfurt am Main manchmal auch scherzhaft genannt wird.
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